Öffentlich-rechtlicher Rundfunk

In unserem Video von 2017 erläutert Ulrich Wilhelm, zum Zeitpunkt unserer Aufnahme Intendant des Bayerischen Rundfunks, anhand von Beispielen, was wir für unseren Rundfunkbeitrag von den öffentlich-rechtlichen Sendern bekommen. Wilhelm unterstrich insbesondere die Bedeutung unabhängiger Berichterstattung für den Fortbestand unserer Demokratie. Gerade in Zeiten von Fake News seien die durch unsere Beiträge finanzierten Sender unverzichtbar, um die Demokratie gegenüber denjenigen zu verteidigen, die unsere Gesellschaftsform ablehnten.

Identitätsstiftung gehöre ebenfalls zum Auftrag unseres Rundfunksystems, so Wilhelm weiter. Für den Zusammenhalt in der Gesellschaft sei es wichtig, dass in der Region Bilder über die Region erzeugt würden. Der Blick auf Deutschland dürfe nicht allein von Netflix, Amazon und Co geprägt werden, die überall auf der Welt die gleichen Inhalte ausrollten. Auch Unterhaltung und Spielfilme beeinflussten schließlich unsere Wertentscheidungen.

Wilhelm erklärt im Video-Interview mit Lawiki.bayern außerdem, warum die Väter des Grundgesetzes unbedingt hatten verhindern wollen, dass Einzelne mit großem Vermögen zu starken Einfluss auf die öffentliche Meinung nehmen können. Dies sei auch im heutigen Dualen Rundfunksystem zu beachten, wo sich etwa Investoren wie die Mediaset, die von der Familie des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi kontrolliert werde, bei unseren privaten Sendern einkauften.

In unserem Video-Beitrag, der im Anschluss an eine Veranstaltung des Rotary Clubs Holzkirchen 2017 im Oberbräu-Festsaal der Marktgemeinde aufgezeichnet wurde, kommt auch der ehemalige BR-Rundfunkrat Karl Heinz Eisfeld zu Wort.

Wilhelm hatte während seiner Amtszeit bis zum 31.1.2021 wiederholt für ein – wie er es nennt – #digitalesÖkosystem geworben, das auch unter dem Schlagwort #Supermediathek diskutiert wird. Gebraucht werde eine europäische Alternative zu den US-Plattformen, die auf der Basis europäischer Werte stehen müsse.