Ursula Wundt und Monika Bürger von der Fachstelle für pflegende Angehörige im Landkreis Miesbach geben in unserem Video einen kurzen Einblick, wie sie betroffenen Familien helfen können. Etwa 70 Prozent der Kranken oder Pflegebedürftigen würden zu Hause gepflegt, weiß Ursula Wundt, oft bis zur Selbstaufgabe der Angehörigen – man habe dem Vater oder der Mutter doch versprochen, sie nicht ins Heim zu geben. Kinder wohnten oft weit weg, die Nachbarn seien selbst alt oder das nachbarschaftliche Verhältnis sei nicht intakt, so dass oft die ganze Verantwortung auf den Schultern eines einzigen Angehörigen laste. Solche Menschen zu unterstützen und davor zu bewahren, durch Überlastung selbst zu erkranken, das sei ihrer beider Ziel in der Fachstelle für pflegende Angehörige Miesbach und auch der Auftrag der bayerischen Staatsregierung, von der die Fachstelle gefördert werde. Auch vom Landkreis Miesbach komme eine Förderung. Dadurch sei es ihr und ihrer Kollegin Wundt möglich, kostenfrei und neutral zu beraten, so Monika Bürger.
Zu den Angeboten, die pflegende Angehörige im Landkreis Miesbach in Anspruch nehmen können, gehört die Tagespflege Hiltl in Bad Wiessee. Einen Einblick in diese Einrichtung gibt unser Video, das vor Ausbruch der Corona-Pandemie gedreht wurde.
Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 13.1.2023 (PM 9/GP) in Auszügen:
Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek verstärkt die Unterstützung für pflegende Angehörige…„Es ist mir ein Herzensanliegen, dass pflegende Angehörige mit Beratung und Hilfestellung kompetent unterstützt werden. Denn sie leisten immens viel und sind dabei einer hohen physischen wie psychischen Belastung ausgesetzt. Wir wissen diesen Einsatz sehr zu schätzen und lassen sie nicht alleine! Wir haben daher zum Jahresbeginn die Förderpauschale für eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft der Fachstellen für pflegende Angehörige von bis zu 20.000 Euro auf bis zu 24.000 Euro erhöht…Speziell für pflegende Angehörige existiert in Bayern seit 1998 das deutschlandweit einzigartige Netz der Fachstellen für pflegende Angehörige. Mittlerweise gibt es im Freistaat rund 110 dieser Anlaufstellen, die vom Bayerischen Gesundheits- und Pflegeministerium im Rahmen der Richtlinie für die Förderung im „Bayerischen Netzwerk Pflege“ gefördert werden. Ihre Aufgabe sind die psychosoziale Beratung, begleitende Unterstützung und die Entlastung pflegender Angehöriger.“…Die Fachstellen für pflegende Angehörige arbeiten zudem eng mit Pflegestützpunkten zusammen, um eine individuelle und möglichst umfassende Beratung und Unterstützung zu ermöglichen. Holetschek weiter: „Aktuell sind im Freistaat 49 Pflegestützpunkte in Betrieb und weitere im Aufbau sowie in Diskussions- und Abstimmungsprozessen. Als zentrale Anlaufstellen beraten sie vor allem Personen mit Pflegebedarf wohnortnah und koordinieren für sie die geeigneten Hilfs- und Unterstützungsangebote in der Region. Um die Strukturen vor Ort zu stärken, unterstützen wir den Aufbau neuer und den Betrieb laufender Pflegestützpunkte sowie die Vernetzung mit unseren Förderprogrammen.“…Darüber hinaus stehen zur stundenweisen Unterstützung und Entlastung von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen bayernweit aktuell über 2.000 anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag zur Verfügung. Rund 770 von diesen werden durch das Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium gefördert. Hierzu gehören vor allem Betreuungsgruppen, ehrenamtliche Helferkreise, qualitätsgesicherte Tagesbetreuung in Privathaushalten, Alltagsbegleitung und haushaltsnahe Dienstleistungen sowie Pflegebegleitung und Angehörigengruppen. Zudem stehen über 3.200 registrierte ehrenamtliche Einzelhelfende den Bürgerinnen und Bürgern unterstützend zur Seite. Auch die seit 2013 bestehende Bayerische Demenzstrategie würdigt die Belange von pflegenden An- und Zugehörigen.