Pflege – unterwegs mit dem „Koffer voller Pflege“

Mit einem #KoffervollerPflege sollte künftig jeder #Pflegebedürftige unterwegs sein und sich mit seinem persönlichen Budget gewissermaßen einkaufen können, was er zu einer für ihn selbst passenden Pflege benötigt – ob daheim, in einer Pflege-Wohngemeinschaft (Pflege-WG) oder in einer stationären Einrichtung. Um etwa ein Gepflegtwerden daheim zu ermöglichen, wollen Bernhard Seidenath, zum Zeitpunkt unserer Aufnahme Vorsitzender des Ausschusses für Gesundheit und Pflege der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, und weitere Landtags- und Bundestagsabgeordnete der Partei Angehörigen zu einem Freistellungsanspruch nach dem Vorbild der Elternzeit verhelfen. In ihrem Konzept zur „Pflege der Zukunft“ machen sich die Abgeordneten auch für einen Ausbau der Ganztagsbetreuung für Pflegebedürftige stark. Die Tagespflege vor Ort müsse bald so selbstverständlich sein wie die Kindertagesstätte, meint die Initiativgruppe, die auch dem Wohn- und Betreuungsmodell #PflegeWG besondere Aufmerksamkeit schenkt. Es sei den Menschen immer wichtiger, „einen Bezugsrahmen zu haben, in einer kleinen Häuslichkeit zu sein, seine eigenen 4 Wände weiterhin zu haben, sich wohlzufühlen und entsprechend seiner Bedürfnisse gepflegt“ zu werden, so Seidenath im Video-Interview mit Lawiki.bayern wörtlich.

Der bayerische Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek hatte von einer neuen Regierung in Berlin u.a. Folgendes gefordert: 

– Es soll künftig drei Budgets geben, die in der Höhe gestaffelt nach Pflegegrad in Anspruch genommen werden können. Damit würden die Leistungen flexibler und einfacher handhabbar.

– Der Pflegebedürftige muss im Mittelpunkt stehen, nicht die Wohnform. Die Kosten der Behandlungspflege solle daher unabhängig von der Versorgungsform die Pflegeversicherung in voller Höhe übernehmen.

– Bei langen Pflegeverläufen soll die Pflegeversicherung die Kosten der Pflege und Betreuung nach einer bestimmten Zeit vollständig übernehmen.

– Die Kosten der Ausbildung in der Langzeitpflege sollen künftig allein von der Pflegeversicherung übernommen werden. Diese refinanziert sich wiederum über einen Steuerzuschuss. Bisher zahlen die Pflegebedürftigen für die Ausbildung.