Storr, Prof. Dr. med. Martin

Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie am Zen­trum für En­do­sko­pie in Starn­berg

Im Video oben erläutert Prof. Storr, was unter einem #LeakyGut („löchrigen Darm“) zu verstehen ist, welche Erkrankungen mit diesem Syndrom in Zusammenhang gebracht werden (Allergien, Haarausfall, Gelenkschmerzen, Hormonveränderungen, Multiple Sklerose und vieles andere), wie die Ursache „Leaky Gut“ zu erkennen ist (z.B. durch den Marker Zonulin) und wie sich Betroffene u.U. selbst helfen können.

In unserem Video zum Thema ‚Reizdarm – Wie sich Fehlverknüpfungen zwischen Kopf- und Darmhirn durch „Drücken der Reset-Taste“ lösen lassen‘, erläutert Prof. Storr eine Methode, die zur Wahl steht, sofern sich bei einem #Reizdarm -Patienten keine organischen Beschwerden diagnostizieren lassen.

Behandlungsleitlinie zum Reizdarmsyndrom überarbeitet

Neu ist z.B. die Anerkennung der zentralen Bedeutung der Darm-Hirn-Achse Die unter dem Begriff Leaky Gut bekannte zu hohe Durchlässigkeit der Darmbarriere gilt nun als ein „wichtiger ursächlicher Faktor in der Krankheitsentstehung“.

Erlerntem Krankheitsverhalten (learned illness behavior) misst die überarbeitete Leitlinie ebenfalls eine erhebliche Bedeutung für die Entstehung und Aufrechterhaltung eines Reizdarmsyndroms bei. Diesen Zusammenhang erkläre das bio-psycho-soziale Krankheitsmodell. Ängste oder Depressionen könnten auch sekundär als Folge der Belastung durch Symptome der Krankheit entstehen. 

Neu ist weiterhin die Empfehlung, mögliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten in die Diagnose mit einzubeziehen. Weizensensitivität/Glutensensitivität und  Histaminintoleranz werden nun ausdrücklich als „medizinisch relevant“ eingestuft.

Für die Therapie von Reizdarmpatienten empfohlen wird, ausführlich über das Reizdarmsyndrom zu informieren und eigenverantwortliches Handeln anzuregen, gegebenenfalls die Ernährung konsequent umzustellen und Sport zu treiben bzw. Yoga zu machen. Neu ist, dass diese Maßnahmen bei passender Indikation vor medikamentösen Maßnahmen angeboten werden sollten. Man gesteht sich jetzt auch explizit ein, dass es derzeit keine medikamentöse Standardtherapie gibt. Es könne nur darum gehen, nach dem Prinzip Trial and Error nach der adäquaten Therapie zu suchen und den Patienten auf diesen Ansatz hinzuweisen. Unter dieser Maßgabe wird nun auch eine Behandlung mit ausgewählten Probiotika empfohlen. 

Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Storr gerne zur Verfügung.