Labor-Diagnostik – Gefahr durch Zentralisierung

Video mit Prof. Dr. med. Karsten Becker, hier als Referent beim Ludwig Erhard Gipfel am Tegernsee

Prof. Dr. med. Karsten Becker, Direktor des Friedrich-Loeffler-Instituts für medizinische Mikrobiologie an der Universität Greifswald, berichtet in unserem Video, dass Blutproben oft stundenlang bis zum nächsten Labor unterwegs seien. Dabei komme es etwa bei einer Blutvergiftung auf Minuten an, um rechtzeitig reagieren zu können. Um die Brisanz einer fortschreitenden Zentralisierung in der Labordiagnostik zu verdeutlichen, bemühte Becker beim Medizin-Talk des Ludwig-Erhard-Gipfels 2020 den Vergleich mit der Feuerwehr, bei der man sich schließlich auch nicht auf die Nachbarschaft verlasse.

In Corona-Zeiten seien Labore „Gelddruckmaschinen“, meint Axel Fischer, Geschäftsführer der städtischen München-Klinik, zu der auch das Schwabinger Haus gehört, in dem die ersten deutschen Corona-Patienten aufgenommen wurden. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (11.5.2020) zu den Schwächen des Gesundheitssystems macht Fischer darauf aufmerksam, dass seine Klinik für einen Labortest, „der in dieser Zeit ein Allgemeingut sein soll“, 70 Euro bezahle. Durch diesen Test würden also „Milliarden gemacht“. Da müsse die Politik eingreifen, das dürfe sie nicht dem Markt überlassen.

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